Miteinander in Kontakt kommen
Gesprächsführung
Analyse bisheriger Probleme / Klärung der Ausgangssituation
- Wie sind die jetzigen Problemlagen entstanden? Welchen unerkannten Sinn erfüllen diese Schwierigkeiten? Was habe ich bisher übersehen? Was kann ich aus dem Problem lernen ? (Probleme enthalten Hinweise auf Lösungen)
- Wie sorge ich ungewollt für Missverständnisse, Vorurteile, Verwirrung, Konflikte oder Ablehnung? Was trage ich dazu bei, dass Menschen nicht erkennen, wer ich bin?
- Wie kann ich angemessene Kontakt-Mittel von ungeeigneten unterscheiden?
- Was treibt mich immer wieder in die Arme von Menschen, die mir absolut nicht gut tun? Wie kann ich nährende von giftigen Beziehungen rechtzeitig zu unterscheiden lernen?
- Warum erhöht sich meine Schüchternheit gerade bei Menschen, die ich ganz besonders mag?
- Warum kann ich durchaus Kontakte knüpfen, sie aber nicht vertiefen oder über längere Zeit halten?
- Was habe ich an mir, dass andere immer wieder über meine Grenzen gehen und gar nicht mitkriegen, wie sehr sie mich verletzen? Irgendwie lande ich immer wieder in der Opferrolle und fühle mich ausgebeutet. Wie kann ich lernen, Grenzen zu setzen und nein zu sagen?
- Was hindert mich, klar darzustellen, was ich möchte, was ich denke und was ich fühle?
- Was reizt andere dazu, mich zu übersehen, mich zu quälen, mich zu betrügen oder nicht ernst zu nehmen?
- Warum komme ich bei Menschen immer wieder in eine Rolle, die ich absolut nicht akzeptieren kann?
- Wieso fällt es mir so schwer, Konflikte auszutragen und Probleme zu benennen?
- Erkundung der Wunsch-Bilder zur angemessenen Regelung von Nähe und Distanz
- Visionen zum persönlichen Wachstum und zur Zukunftsgestaltung
- Erweiterung der Spielräume für intime und berufliche Kontakte
- Bewusstmachen der eigenen Ressourcen
- Verdeutlichung dessen, was bereits ausgezeichnet gelingt
Geeignete und ungeeignete Methoden der Kontaktgestaltung
u.a. Feedback / Spiegeln / Metakommunikation / aktives Zuhören / "vier Seiten einer Nachricht" (Schulz von Thun) / Ich-, Du-, Wir-Botschaften / "ich bin okay, du bist okay"/ Fokussieren / Konflikttoleranz / Streitkultur / Gesprächskultur / Authentizität / Beziehungsverträge: Aushandeln von Kontakt-Regeln / "Betriebsgeheimnisse" zur eigenen Person verraten / Unterschiede bewusstmachen und akzeptieren / Nähe und Distanz bestimmen / Grenzen setzen / Wortwahl / Formulierung von Wünschen, Gedanken, Gefühlen / Körperausdruck / Mimik / Gestik / Motorik / Blickkontakt
Körperausdruck und Persönlichkeit
Der Körper kommuniziert unaufhörlich – auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind. Diese nonverbale Kommunikation kann gesprochenen Worte unterstützen oder ihnen völlig widersprechen. Viele Missverständnisse entstehen dadurch, dass ein und derselbe Mensch auf unterschiedlichen Kanälen Botschaften absendet, die sich untereinander in einem krassen Widerspruch befinden. Es geht darum, sich den eigenen Körperausdruck bewusst zu machen und ihn gestalten zu können. Der eigene Körper "erzählt" mir über Prozesse, die sich in meinem Unbewussten während der Kommunikation abspielen. So erfahre ich über verborgene Wünsche, Gefühle und Gedanken. So kann der Körper zum guten Supervisor oder persönlichen Helfer werden (Selbsterforschung, Selbstbeobachtung, Selbstmanagement). Es geht aber auch darum, den Körper des Mitmenschen "lesen" zu können (Body-Reading), weil ich so viel mehr erfahre als über die alleinige Beachtung des gesprochenen Wortes.
Felder der Selbstbeobachtung und Selbstinszenierung
Körperstatur und Haltung / Auftreten (Selbst-Präsentation) / persönliche Atmosphäre / Stimme / Mimik / Bewegungsabläufe / Umgangsformen / Ausstrahlung (Energiehaushalt)/ Grundstimmung / Blickkontakt/ Atemmuster/ Umgang mit dem Raum / Kontaktaufnahme/ Gefühlsmodulation/ Temperament/ Thematisierung der Geschlechterrolle, der sozialen Zugehörigkeit oder der gesellschaftlichen Orientierung/ persönlicher Stil/ bewusste Selbstdarstellung / Accessoires/ Gewohnheiten/ Frisur/ Kleidung/ Schmuck / Parfüm / Make-up usw.
Fragen:- "Was kommuniziere ich bewusst und gewollt?"
- "Was kommuniziere ich unbewusst und ungewollt?"
- Sich der eigenen positiven Seiten und Errungenschaften bewusst werden.
- Zu ungeeigneten Kontaktmitteln alternative Kommunikationsformen finden
- Einüben geeigneter Kontaktmittel zur Erweiterung der kommunikativen und psychosozialen Kompetenz (Ermutigung / Training )
Methoden:
spielerisches Ausprobieren ungewohnter Verhaltensweisen mit Stegreif-Inszenierungen und Rollenspielen / Psychodrama-Methoden / Körperskulptur und dynamische Aufstellungen nach Virginia Satir / Gesprächsübungen: Formulierungen finden zu Gefühlen, Gedanken, Wünschen, Konflikten oder Problemen / Training zur Selbstbehauptung / Konfrontation und Abgrenzung lernen / Übungen zum Genießen von Nähe / Arbeit mit dem Körperausdruck und an der persönlichen Präsentation.
Dieses Ausprobieren und Einüben geschieht in kleinen Schritten, in
personenbezogenen Dosierungen und mit notwendigen Wiederholungen, damit alles
"in Fleisch und Blut übergehen" kann und später "wie von alleine" reproduzierbar ist. Unterstützend wirken dabei entsprechende "Hausaufgaben" und kleine Übungseinheiten für den Alltag.
Im Schonklima des therapeutischen Raumes ist gezieltes angstfreies Lernen möglich. Hier kann all das ausprobiert werden, was man/frau sich "da draußen" bisher niemals trauen würde.